Anika Reetsch

United Nations University



Transforming agricultural systems sustainably to improve food security:

Integration of organic farm waste into the biomass production of smallholder farming systems in Tanzania

***An English version will be available soon***

In meiner Doktorarbeit widme ich mich der Fragestellung, inwieweit organische Nährstoffkreisläufe in kleinbäuerlichen Farmsystemen im Nordwesten Tansanias im Idealfall geschlossen oder zumindest optimiert werden können. Es handelt sich dabei um klassische Kreislaufwirtschaft kombiniert mit qualitativer Forschung, angewandt auf die Landwirtschaft. Das Untersuchungsgebiet ist die verarmte Region Kagera, in der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern tagtäglich um ihre Existenz kämpfen. Dabei sind sie von HIV/AIDS, Malaria und Ernährungsunsicherheit bedroht. Letzteres v. a. durch abnehmende Bodenfruchtbarkeit und eine Degradierung von Boden- und Vegetationsressourcen verursacht. Mit meiner Doktorarbeit möchte ich dazu beitragen, die traditionellen, landwirtschaftlichen Systeme zu verstehen und lokale Herangehensweisen, die darauf zielen die Bodenfruchtbarkeit und damit einhergehend die Ernährungssicherheit der lokalen Bevölkerung zu steigern. Dabei spielt Kompostierung, die Optimierung von Nährstoffkreisläufen sowie die Erhaltung oder Erschaffung nachhaltiger, multifunktionaler Landnutzungssysteme eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus ist der Erfolg der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern eng mit geschlechtergerechte Arbeitsverteilung und geschlechtergerechte Kommunikation und Entscheidungsfindung innerhalb der Familien verbunden, sowie mit der Fähigkeit die landwirtschaftliche Produktion an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Transformative Forschung schließt für mich ein weites Spektrum an Themenfeldern ein, die sich damit beschäftigen einen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Wandel zu untersuchen und Wege aufzuzeigen hinzu einer Lebensform, die es für alle Menschen auf diesem Planeten ermöglicht, innerhalb der planetaren Grenzen gleichberechtigt zu leben. Transformative Forschung kann dabei inter- und transdisziplinär sein, muss es aber nicht zwingend notwendig. Hierzu zählen für mich Beispiele aus dem Ernährungswandel, der Energiewende, sowie das Verstehen von Start-ups, die direkt innovative Lösungen anbieten und umsetzen. Einen geeigneten Zielzustand stellen meiner Meinung nach die gesellschaftlichen Ziele der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals (SDGs) dar.
Transformationsforschung hingegen beschäftigt sich mit der Erforschung und Methodenfindung einer sozial-ökologischen und damit auch ökonomischen Transformation. Tranformative Forschung kann und sollte sich dabei auf die Erkenntnisse der Transformationsforschung stützen. Ein bekanntes Beispiel ist die Methode der „Multi-level Perspective“ von Frank W. Geels (Geels, 2002). Vor allem in der Methodenentwicklung gibt es noch viel zu tun.
Eine ebenfalls große Herausforderung stellt sich für uns Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler inwieweit wir unsere Arbeit mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verknüpfen sollten, neutral bleiben sollten oder überhaupt können, um einen Wandel voranzubringen. Der aktuelle Bericht der World Meteorological Organization (WMO) „State of the Global Climate 2019” zeigt wie dringend notwendig eine Transformation ist.



Reference: Geels, F.W., 2002. Technological transitions as evolutionary reconfiguration processes: a multi-level perspective and a case-study. Research Policy 31 (8-9), 1257–1274.

  • Smallholder agriculture
  • Soil fertility management
  • Circular economy
  • Food security
  • Gender studies
  • Tranformative research
  • Environmental management

2001-2008
Diplom-Geoökologie, Technische Universität Braunschweig
focus on soil science, hydrology, waste and wastewater management, and circular economy

Reetsch, A., Feger, K.-H., Schwärzel, K., Dornack, C., Kapp, G., 2020a. Organic farm waste management in degraded banana-coffee-based farming systems in north-west Tanzania. Agricultural Systems, under review

Reetsch, A., Feger, K.-H., Schwärzel, K., Kapp, G., 2020b. Transformation of degraded banana-coffee-based farming systems into multifunctional agroforestry systems – A mixed methods study from NW Tanzania. Agricultural Systems, under review.

Reetsch, A., Kimaro, D., Feger, K.-H., Schwärzel, K., 2020c. Traditional and Adapted Composting Practices Applied in Smallholder Banana-Coffee-Based Farming Systems: Case Studies from Kagera and Morogoro Regions, Tanzania, in: Hettiarachchi, H., Caucci, S., Schwärzel, K. (Ed.), Organic Waste Composting through Nexus Thinking: Practices, Policies, and Trends. Springer, in press.

Reetsch, A., Feger, K.-H., Schwärzel, K., Dornack, C., Kapp, G., 2019. The Integration of Organic Farm Waste in Degraded Smallholder Banana-Coffee-Farming Systems in the Kagera Region, Tanzania, in: Tielkes, E. (Ed.), Filling Gaps and Removing Traps for Sustainable Resources Management: Book of abstracts. Cuvillier Verlag, Göttingen, pp. 124–125.

Reetsch, Kapp, Feger, Schwärzel, Dornack (Eds.), 2019. Transforming degraded smallholder farmland into multi-functional land use systems: A case study from Tanzania.

Reetsch, A. (Ed.), 2018. Integration of organic waste into the biomass production of smallholder farming systems in the Kagera region, NW-Tanzania. Tagungsband, 8. Wissenschaftskongress der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW e.V.).

Chandrasekhar, P., Reetsch, A., Patra, S., Ardakanian, R., Schwärzel, K., 2018. Advancing the Soil-Water-Waste Nexus Approach for Achieving the Sustainable Development Goals, in: Lal, R., Horn, R., Kosaki, T. (Eds.), Soil and Sustainable Development Goals. Schweizerbart, Stuttgart, pp. 126–138.

Reetsch, A. (Ed.), 2016. Der Einbindung organischer Abfälle in die Biomasseproduktion multifunktionaler, kleinbäuerlicher Farmsysteme Ostafrikas. Tagungsband, 6. Wissenschaftskongress der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW e.V.).

UBA, 2010. 2050 Energy Target: 100% Renewable Electricity Supply. German Federal Environmental Agency (UBA).

Nieder, R., Reetsch, A. (Eds.), 2009. Bodenqualitätsprobleme in der Bergbauregion von Gatumba, Ruanda. Jahrestagung der Deutschen Bodengesellschaft (DBG), Böden – Eine endliche Ressource.

Reetsch, A., Naramabuye, F., Zachmann, D., Trümper, Flügge, J., Nieder, R., 2008. Properties and Quality of Soils in the Open-Cast Mining District of Gatumba, Rwanda. Études Rwandaises, Série sciences exactes, naturelles et appliquées 16, 51–79.

Reetsch, A., 2008. Effects of Coltan Mining on Properties and Quality of Soils in the Open-Cast Mining District Gatumba, Rwanda. Thesis.